Telefon klingelt – Teil 2

Und das Telefon klingelt weiter und keiner geht ran! Es geht weiter!

Auf meinen Bericht in der letzten Seniorenecke haben mir ein paar Senioren ihre Erfahrung zu diesem meist lästigen Thema der unerwünschte Werbeanruf geschrieben. Vielen Dank dafür! Schön fand ich folgendes Mail, das mich mit dem Betreff „Telefonbelästigungen“ mal anders!“ erreicht hat. Ich möchte sie Ihnen nicht vorenthalten:

Hallo Jürgen Schmidt,
unerwünschte Telefonate sind lästig, insbesondere wenn es an mein Geld gehen soll.
Letztens habe ich jedoch mal was sehr nettes erlebt.
Eine junge Dame mit freundlicher Stimme ruft mich an (ich weiß nicht mehr um was es ging). Ich pflege üblicherweise zu fragen, woher sie denn anruft? In diesem Fall aus einem „Call-Center aus London.“ Studentin im Nebenjob. Ihr Anliegen war da schon Nebensache und ich habe mit der Studentin ein Gespräch über ihr Studium, über London, über Gleitschirmfliegen in Californien, Essen in England und noch weitere Dinge geführt. Dieser Kontakt ging letztlich über 20 Minuten in sehr angenehmer Atmosphäre.
Ich muss dazu sagen, ein solches „unerwünschtes Gespräch“ habe ich bisher nur 1X geführt. Zur Nachahmung evtl. empfohlen, aber Achtung ???????
Mit freundlichen Grüßen

Im Kreise der Seniorenbeiräte redet man ja auch über die Artikel, die wir in der Seniorenecke veröffentlichen möchten. Im Gespräch, wie man sich die unerwünschten Anrufe am Einfachsten vom Leibe halten kann, haben wir eine weitere technische Möglichkeit gefunden, die ich Ihnen gerne vorstellen möchte. Diese Möglichkeit geht allerdings nur bei der Fritz!Box!:

Man legt in der Fritz!Box ein weiteres Telefonbuch an. Dort trägt man alle Rufnummern ein, mit denen man keinen Kontakt haben möchte. Über das Menu Rufbehandlung – Rufumleitung weißt man die Fritz!Box an alle Rufnummern dieses Telefonbuch auf eine interne Ansage umzuleiten. Als Ansage kann man beispielsweise die MP3 Datei von „Frank geht ran“ (siehe Beschreibung in der Ausgabe vom Mai 2018) gewählt. Ruft also jemand mit der bekannten unerwünschten Rufnummer an, erhält er sofort den Hinweis, dass er an diesem Anschluss nicht erwünscht ist.

Ich finde diese Methode hat den Vorteil, dass alle unerwünschten Rufnummern schnell in der Fritz!Box eingetragen werden können. Die Umleitung auf die Ansage wirkt auf alle Nummern des Telefonanschlusses. Die FRITZ!Box lässt mit der normalen Anrufumleitung nur 32 Sperren zu. Das hier beschriebene Verfahren ist in der Anzahl der zu behandelnden Rufnummern nahezu unbegrenzt.

Die ausführliche Beschreibung würde den Rahmen unserer Zeitung sprengen. Deswegen können Sie die Einrichtung in einer Fritz!Box auf unserer Homepage lesen. [Link]

Jürgen Schmidt


Aktivierung der Fritz!Box zur Umleitung von unerwünschten Anrufen auf eine interne Ansage

Mit dieser Beschreibung zeige ich wie wir mit ein paar Konfigurationsschritten alle unerwünschte Rufnummern auf eine Ansage lenken können. Verstehen Sie bitte, dass ich für etwaige Schäden oder Konfigurationsfehler keine Haftung übernehmen kann. Ich habe die Schritte an einer Fritz!Box 7590 durchgeführt. Diese Schritte sind an aktuellen Fritz!Box mit Telefonie-Funktion möglich.

Bei älteren Modellen kann die Konfiguration (geringfügig) abweichen. Deswegen sollten wir zunächst kontrollieren ob unsere Fritz!Box die Funktion „Anrufe von allen Personen im Telefonbuch“ aufweist. Dazu gehen wir im Menu Telefonie – Rufbehandlung – Rufumleitung. Dort klicken wir auf den Punkt „Neue Rufumleitung“. Ist dieser Punkt dort nicht aufgeführt, können nur einzelne Personen im Telefonbuch umgeleitet werden (Konfigurationsoption darüber). Nachdem wir ja nur schauen wollten ob unsere Fritz!Box diese Konfiguration zuläßt, verlassen wir das Menu über den Punkt „Abbrechen“.

1) Laden des Ansagetextes als MP3-Datei aus dem Internet
Ich kenne zwischenzeitlich drei Ansagen die den Anrufer freundlich aber auch deutlich darüber informieren, dass ihr Anruf nicht erwünscht ist.

Ich habe auf der Seite „Frank geht ran“ durch einen Klick auf die rechte Maustaste die MP3-Datei in meinen Ordner Download geladen.

2) Ansage einrichten
Als nächstes richten wir die Ansage in der Fritz!Box ein. Das geschieht im Menu Telefonie – Anrufbeantworter und dann oben rechts über den Link „Weiterer Anrufbeantworter“.

Die Betriebsart stellen wir auf „nur Ansage“, die Ansageverzögerung auf „sofort annehmen“. Wir vergeben einen Namen, um die Ansage bei der weiteren Konfiguration wieder zu finden. Ich habe ihn „Frank“ genannt.

Nach Klicken auf „Weiter“ werden wir gefragt: „Wählen Sie die Rufnummern aus, für die der Anrufbeantworter Gespräche annehmen soll.“. Wir wählen hier keine Rufnummer aus! Dies machen wir nachher im Schritt Rufbehandlung. Die Zusammenfassung für die Ansage erreichen wir über den Button „Weiter“. Ein weiteres Klicken auf „Übernehmen“ speichert unsere Konfiguration in der Fritz!Box. Die Ansage ist nun im Prinzip eingerichtet, wir gelangen auf der Hauptseite für Anrufbeantworter zurück. Jetzt müssen wir noch unsere Ansagedatei in die Fritz!Box laden.

3) Laden der Ansagedatei in die Fritz!Box

Auf der Übersichtsseite für Anrufbeantworter klicken wir auf den Reiter „Frank“, den wir ja soeben eingerichtet haben. Der grüne Schalter zeigt, dass die Ansage aktiv ist. Durch Klicken auf den Button „Einstellungen“ gelangen wir auf die komplette Konfigurationsseite unserer Ansage. Auf der nachfolgend sichtbaren Bildschirmkopie sind alle wichtigen Punkte rot markiert.

Unter dem Punkt Einstellungen für die Aufnahme und Ansage laden wir bei Nur Ansage unsere MP3-Datei in die Fritz!Box. Mit dem Klicken auf den Button „Ansage ändern“ öffnet sich das Formular zum Laden unserer Ansage.

Wir wählen den Punkt Eigene Ansage, drücken auf „Durchsuchen“ und markieren im Ordner „Downloads“ die entsprechende MP3-Datei. Mit einem Klick auf den Button „Öffnen“ und dann auf „OK“ veranlassen wir die Fritz!Box die Ansage zu laden. Mit Klicken auf „OK“ in der Konfigurationsseite beenden wir die Einrichtung der Ansage.

4) Einrichten eines weiteren Telefonbuches
Im Menu Telefonie – Telefonbuch richten wir durch einen Klick auf den Link „Neues Telefonbuch“ ein weiteres Telefonbuch ein.

Mein Telefonbuch heißt „Ungebetene Anrufe“. Dieses Telefonbuch ordnen wir keinem Systemtelefon zu!

Nun können wir über den Button „Neuer Eintrag“ all diejenigen Rufnummern eintragen, die uns lästig sind. Einem Namen können wir bis zu neun Rufnummern zuordnen.

5) Rufumleitung auf unsere Ansage „Frank“ einrichten
Als letzten und entscheidenden Schritt aktivieren wir die Rufumleitung der unerwünschten Anrufe auf unsere Ansage. Das erfolgt über das Menu Telefonie – Rufbehandlung – Rufumleitung. Dort klicken wir links auf den Button „Neue Rufumleitung“.

Hier müssen wir nun besonders sorgfältig vorgehen! Fehleigaben können unseren gesamten Telefonverkehr beinträchtigen oder komplett lahmlegen. Oder es kann durch den versehendlichen Eintrag einer externen Zielrufnummer zu zusätzlichen Kosten kommen!

Wir legen fest, dass Anrufe von allen Personen im Telefonbuch „Ungebetene Anrufe“ auf den internen Anrufbeantworter „Frank“ weitergeleitet werden. Mit einem Klick auf den Button „OK“ ist die Weiterschaltung nun aktiv. Dieser Schritt ist bei älteren Modellen nicht vorhanden. Hier müssen die einzelnen Personen/Rufnummern bearbeiten werden, also mehrmals diesen einen Schritt tun.

Die Übersicht Telefonie – Rufbehandlung dokumentiert den Zustand der aktiven Rufumleitung.

6) Rufumleitung testen
Um unsere Konfiguration auch zu testen tragen wir temporär die Rufnummer unseres Handys in das Telefonbuch „Ungebetene Anrufe“ ein. Damit es auch wirklich funktioniert müssen wir in unserem regulären Telefonbuch natürlich diese Handynummer vorrübergehend austragen. Wenn alles richtig konfiguriert ist, hören wir nach dem Anruf nun auf unserem Test-Handy die Ansage von Frank.

So wünsche ich Ihnen, dass sich mit dieser Rufnummernsperre die Anzahl der lästigen Anrufe deutlich reduziert.

Jürgen Schmidt

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